Tierkrankenversicherungen - wieso sind sie sinnvoll ?
Immer wieder werde ich gefragt, ob es sinnvoll ist, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Alternativ könnte man ja auch z.B. 100 Euro jeden Monat auf ein Konto einzahlen, um bei Bedarf etwas auf der hohen Kante zu haben, und dann wäre das Geld auch nicht verloren, falls kein teurer Krankheitsfall bei Ihrem Tier eintreten sollte.
Was für Kosten können denn auftreten? Nun - selbst für größere Behandlungen in unserer Praxis werden wir kaum einen vierstelligen Betrag in Rechnung stellen. Kommt es aber zu einer Notoperation, z.B. Kaiserschnitt am Wochenende oder nachts, erreichen auch wir den vierstelligen Bereich.
Stellen Sie sich vor, es ist Freitagabend und Ihr Hund verunfallt schwer, hat eine Magendrehung oder ist plötzlich querschnittsgelähmt.
Eine Behandlung kann dann nur in einer Klinik durchgeführt werden. Das wären Gießen, Kaufungen oder Hofheim. Hier liegen die anfallenden Kosten dann schnell bei 2000 bis 7000 Euro.
Um das mit den Ersparnissen aus dem Tierkonto abdecken zu können, muss man schon sehr lange die oben erwähnten monatlichen 100 Euro ansparen.
Hier kommen dann Tierversicherungen ins Spiel. Es gibt reine OP - Versicherungen für die oben erwähnten Notfälle. Es gibt aber auch komplette Krankenversicherungen, die auch bei inneren Erkankungen wie Herzerkrankungen, Krebs, Diabetes etc. einspringen. Die Prämien für den Komplettschutz sind natürlich deutlich höher als bei einer OP-Versicherung.
Zudem greifen OP-Versicherungen auch bei den meisten OPs im normalen Praxisalltag wie bei Verletzungen, Tumoren, Zahnbehandlungen usw..
Ich persönlich empfehle bei jeder Neuanschaffung eines Tieres, sich ernsthaft mit dem Thema Tierkrankenversichungen auseinanderzusetzen, Preise und vor allem Konditionen zu vergleichen.
Man unterschätzt schnell die Kosten, die auf einen Tierhalter zukommen. Man kann die Situation heute nicht mehr mit der vor 10 oder 20 Jahren vergleichen !
Alter ist keine Krankheit, aber im Alter nehmen bestimmte Veränderungen zu. Das betrifft einerseits das Gebiss. Eine solide Gebiss-Sanierung kann da schon Wunder wirken. Denn auch Tiere leiden unter Zahnschmerzen, und ein "Gammelgebiss" belastet den ganzen Organismus. Auch Tumoren und degenerative Erkrankungen nehmen im Alter zu. Deshalb empfehlen wir regelmäßige Geriatrie-Checks mit Blutuntersuchungen und Ultraschall, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe von naturheilkundlichen Behandlungsmethoden gelingt es uns oft, ihren "Senior" wieder in einen altersgemäßen "Turbomodus" zu versetzen.
Viele Tierbesitzer fragen, ob man ihren vierbeinigen Freund nicht auch zu Hause behandeln kann. Es gibt ja auch Tierarztpraxen, die nur Hausbesuche machen. Ich halte das nach meinen Erfahrungen für sehr schwierig. Schon oft habe ich versucht, eine unzugängliche Katze mit Hilfe der Besitzer und nach umfänglichen Möbelrücken zu fangen, um ihr eine Spritze zu verabreichen. Danach sind alle fix und fertig. Vernünftige Untersuchungen oder aufwendigere Behandlungen sind da nicht möglich. Die schon vorher traumatisierten Tiere sind nach solch einem Erlebnis oftmals noch gestörter, da der "böse Tierarzt" sie nun auch noch in ihrem Zuhause "angegriffen" hat. Also besser in die Praxis kommen. Wir bemühen uns, mit vielen Tricks "katzenfreundlich" zu arbeiten und können dann alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten nutzen, die nur in der Praxis, aber nicht zu Hause zur Verfügung stehen. Dennoch ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, eine Impfung oder eine monatlich zu verabreichende Spritze auch zu Hause zu geben. Dann müssen allerdings Hausbesuchsgebühr und Wegegeld berechnet werden. Auch zum Einschläfern kann ich zu Ihnen nach Hause kommen, um den Patienten vor ihrer letzten Reise unnötige Aufregungen zu ersparen. Ich weise jedoch darauf hin, dass ich nur solche Tiere zu Hause einschläfere, die ich auch während ihres gesamten Lebens - einschließlich der Phase ihrer letzten Erkrankung - begleitet habe. Ich bin kein "Euthanasietierarzt", der nur deswegen zu Ihnen nach Hause kommt ! Wenn Tiere in einer anderen Praxis behandelt worden sind, sollten sie auch dort einges chläft werden.